Erstmalig im deutschen Kino wird heute das Drama “The Great Debaters - Die Macht der Worte“, das auf einer wahren Geschichte basiert, gezeigt

Magazin. Man glaubt es kaum, aber "The Great Debaters" war bisher noch kein einziges Mal in einem deutschen Kino zu sehen. Obwohl das Drama für einen Golden Globe als bester Film nominiert war, mehr als 30 Millionen Dollar an der Kinokasse einspielte und mit Denzel Washington und Forest Whitaker hervorragend besetzt ist. Kein deutscher Verleih wollte anbeißen. Deshalb ist der Film vier Jahre nach seinem Kinostart heute einmalig im Magazin-Kino zu sehen, bevor der DVD-Verkauf beginnt.

Die Handlung geht auf wahre Ereignisse zurück. In Texas kämpfen in den 30er-Jahren Schwarze immer noch um Anerkennung, manchmal sogar um ihr Leben. Rassistisch motivierte Lynchmorde sind keine Seltenheit. In dieser gefährlich aufgeheizten Atmosphäre schart am kleinen Wiley-College, an dem nur Schwarze lehren und lernen, Universitätsprofessor Melvin B. Tolson (Denzel Washington) eine Gruppe Studierender um sich, die er zu Debattenrednern ausbildet. Die sich gegen viele Widerstände durchsetzen, zum Beispiel weil zum ersten Mal mit Samantha (Jurnee Smollett) eine junge Frau im Team ist, aber auch, weil Tolson politisch radikale Ansichten vertritt. Das führt wiederum dazu, dass er sein Team nach mehreren erfolgreichen Wettkämpfen gegen andere Hochschulen nicht zu der bisher größten Herausforderung begleiten kann.

Ist ziviler Ungehorsam eine moralische Waffe im Kampf um Gerechtigkeit?

Das kleine Wiley-College erhält von der großen Harvard University eine Einladung zum Rededuell. Zuerst sieht es so aus, als ob das Thema lauten würde: Kapitalismus ist unmoralisch. Doch als die drei aus Wiley vor Ort sind, wird überraschend das Thema geändert. Nun geht es plötzlich um die Frage: Ist ziviler Ungehorsam eine moralische Waffe im Kampf um die Gerechtigkeit? Die Debatte wird live im Hörfunk übertragen ...

Kein Wunder, dass der politisch engagierte Denzel Washington bei dieser Geschichte nicht widerstehen konnte und neben der Hauptrolle auch noch die Regie übernahm, übrigens zum zweiten Mal nach "Antwone Fisher", 2002. Auch als Produzent tritt er auf und hat mit Ex-Talkshow-Queen Oprah Winfrey und Filmproduzent Bob Weinstein auch hier ausgesprochen prominente Kollegen. Der ganze Film ist ein Plädoyer für Bildung als Ausweg aus dem Elend und die Macht der Worte - wie der Film deutsch im Untertitel heiß. Zwar wird es mit dem Gutmenschentum in manchen Szenen fast ein wenig zu viel, aber der Film bietet auch die Begegnung zweier schwarzer Schauspielergenerationen. Denzel Washington hat nicht nur Forest Whitaker besetzt, sondern auch noch dessen Sohn Denzel (!), der auch im Film seinen Sohn spielt. Auch Jermaine Williams und Jurnee Smollett überzeugen.

Im Bonusmaterial der DVD findet sich ein Special, in dem sich Oprah Winfrey äußert und Zeitzeugen sehr anschaulich über ihre Erinnerungen an das Wiley-College berichten.

The Great Debaters - Die Macht der Worte heute 20.30, Magazin (Metrobus 20), Fiefstücken 8, Karten 6,50/5,-; www.magazinfilmkunst.de