Lateinamerika steht im Mittelpunkt der 100 Veranstaltungen für Kinder. Auch “Peter Pan“ und Janosch sind dabei

Hamburg. Diesmal begann die Märchenreise unter feurigen Rhythmen der Samba-Percussion-Band Fogo do Samba. Nicht ohne Grund: Die achten Hamburger Märchentage widmen sich eine Woche lang Märchen aus Lateinamerika. Bei 100 Veranstaltungen in mehr als 60 kulturellen und sozialen Einrichtungen können Groß und Klein die Geheimnisse der Urvölker wie der Warrau sowie die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zwischen Mexiko und Feuerland entdecken. Mehrere Lesungen und Theateraufführungen werden dabei nicht nur zweisprachig vorgetragen, sondern auch von Musik begleitet. So auch das mexikanische Märchen "Die Maismädchen". Die Theatergruppe des Heidberg-Gymnasiums spielte es mit Unterstützung des Deutschen Schauspielhauses am Freitag im Ernst-Deutsch-Theater zur Eröffnung. Am Donnerstag (10 Uhr) werden "Die Maismädchen" jeweils auf Spanisch parallel in den Bücherhallen Horn und Winterhude erzählt.

Die Hamburger Märchentage wurden 2004 von Heike Grunewald, geschäftsführender Vorstand der Dr. E. A. Langner-Stiftung, mit dem Ziel ins Leben gerufen, Hamburger Kinder an Märchen aus anderen Kulturkreisen heranzuführen. "Märchen vermitteln nicht nur Tugenden und Werte, sondern sie zeigen unseren Kindern auch Lösungsmöglichkeiten für alltägliche Probleme auf", sagt Heike Grunewald. Damit leisteten Märchen als Kulturgut einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung. Auch Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler betonte bei der Eröffnungsveranstaltung, dass "wir alle etwas ärmer wären, wenn es Bücher und Märchen heutzutage nicht mehr gäbe".

Märchenhaft wird es auch im Schauspielhaus, wenn der Weihnachtsklassiker "Peter Pan" Premiere feiert. In der Inszenierung von Samuel Weiß geht es sowohl für Kinder als auch für Erwachsene in das Land der ewigen Jugend: das Nimmerland. Dort erleben die junge Wendy und ihre Brüder John und Michael ein spannendes Abenteuer, in dem sie sich gegen Piraten behaupten müssen und von Peter Pan das Fliegen lernen. In zwei fantasievollen Theaterstunden können auch die Zuschauer an den Ort entfliehen, wo man niemals erwachsen wird.

Im Hamburger Puppentheater begeben sich auch der kleine Tiger und der kleine Bär auf eine weite Reise, als sie vor ihrem Haus am Fluss auf eine Bananenkiste aus Panama stoßen. Dass sie am Ende ganz woanders als in Panama landen, ahnen sie nicht. Das Kobalt Figurentheater Berlin erzählt die wunderbare Kindergeschichte "Oh, wie schön ist Panama" für alle Janosch-Liebhaber ab vier Jahren.

Etwas lauter geht es dagegen beim Klingenden Museum "Speciale Blech" in der Laeiszhalle zu. Dort dürfen alle Kinder und Erwachsene ab zehn Jahren nicht nur alles fragen, was sie schon immer zu Blechinstrumenten wissen wollten, sondern auch sich selbst an Tuba, Trompete und Co. probieren.

Außer musikalischen Experimenten ist auch handwerkliches Geschick gefragt. Am "Mammut-Samstag" wartet die spannende Tierwelt der Eiszeit im Archäologischen Museum darauf, erkundet zu werden. Unter fachkundiger Anleitung entstehen in Harburg Mammuts, die als Miniaturtiere aus Ton geknetet und anschließend bunt bemalt werden können.

8. Hamburger Märchentage: bis Fr 11.11., alle Veranstaltungsorte und Termine unter T. 27 88 06 22; www.hamburger-maerchentage.de

Peter Pan: Premiere Sa 5.11., 18.00, ab 8 J., Schauspielhaus (S/U Hauptbahnhof), Kirchenallee 39, Karten zu 6,50 bis 24,- unter T. 24 87 13, weitere Vorstell. ab 13.11.; www.schauspielhaus.de

Oh, wie schön ist Panama: So 6.11., 11.00, 15.00, ab 4 J., Hamburger Puppentheater (U Dehnhaide), Bramfelder Straße 9, Eintritt 5,-, Kartenvorbestellung unter T. 23 93 45 44

Das klingende Museum - Speciale Blech: So 6.11., 14.00, ab 10 J., Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Joh.-Brahms-Platz, Karten zu 12,-: T. 35 75 23 43

Werken: Mammut-Samstag: Sa 5.11., 14.00, ab 6 J., Archäologisches Museum (S Harburg-Rathaus), Museumspl. 2, Eintr. 2,-, Anmeld.: T. 428 71 24 97