Neue Besetzung, neues Glück: Die Staatsoper hat Verdis Klassiker wieder im Sortiment. Mit dabei ist Tenor Johan Botha

Staatsoper. Drei Stücke gehen an der Kasse immer, das weiß jeder Opernchef. Und da sie A, B und C abgekürzt werden, kann sie sich auch jeder merken: "A" wie "Aida", "B" wie "Bohème" und "C" wie "Carmen". Das "A" dieses klassischen Erfolgstrios hat die Hamburgische Staatsoper nun wieder im Sortiment. Verdis pyramidonales Drama - besonderes Kennzeichen: der allseits beliebte Triumphmarsch - über die stolze nubische Prinzessin Aida, die dem altägyptischen Heerführer Radamès schwer den Kopf verdreht, kehrt in der nächsten Woche in den Spielplan zurück.

Guy Joostens auf Sandalen- und Folklore-Schauwerte weitgehend verzichtende Inszenierung, die im Mai 2010 Premiere hatte, wird durch einen Sänger aufgewertet, der momentan bestens im globalen Opern-Geschäft ist: Johan Botha singt und verkörpert den Radamès.

Der Südafrikaner wurde kürzlich auf der Japan-Tournee der Münchner Staatsoper als "Lohengrin"-Ersatz für Jonas Kaufmann gefeiert. Hamburger Staatsopern-Stammbesucher kennen ihn unter anderem aus der konzertanten Aufführung von "Andrea Chénier" und als Otello, im Mai 2012 wird Botha in der Neuinszenierung von Strauss' "Ariadne auf Naxos" an die Dammtorstraße zurückkehren.

Bothas Stärke sind die großen tenoralen Angstpartien, da kann er mit überraschender vokaler Leichtigkeit glänzen. Nach dem Wiener "Tannhäuser" des Hamburger "Ring"-Regisseurs Claus Guth lobte die "Süddeutsche Zeitung" Botha dann auch passenderweise in den höchsten Tönen: "Er hat ein machtvolles Tenororgan. Der Mann demonstriert Volumen, Durchhaltewillen, Strahlkraft, Vokallust."

In der Titelpartie von "Aida" ist Angela Brown zu erleben; auch sie war bereits mit Verdi in Hamburg zu hören, als "Maskenball"-Amelia. Amneris wird in dieser "Aida"-Serie von Michaela Schuster gesungen. Die musikalische Leitung hat Carlo Montanaro, der die Premieren-Serie im Vorjahr dirigiert hatte. Gute Voraussetzungen also, um die Faustregel für Opern-Intendanten auf der Suche nach sicheren Publikumslieblingen ein weiteres Mal wohlklingende Wahrheit (und klingende Münze) werden zu lassen.

"Aida" 8., 11. u. 15.11., jew. 19.00. Staatsoper (U Gänsemarkt), Dammtorstr. Karten zu 4,- bis 79,- unter T. 35 68 68; www.staatsoper-hamburg.de