Hamburg. Während sich Verbraucherschützer und Industrie zufrieden über die in dieser Woche vom Bundestag beschlossene Novellierung des Telekommunikationsgesetz äußern, wird die Kritik von anderer Seite zusehends lauter.

Oppositionspolitiker und Netzaktivisten bemängeln am von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzestext, dass die Chance zur Festschreibung der Netzneutralität - also der Gleichbehandlung aller über das Internet versandten Daten unabhängig von Inhalt, Sender und Empfänger - ebenso ungenutzt blieb wie die, eine gesetzliche Verpflichtung der Netzanbieter zum flächendeckenden Ausbau von Breitbandzugängen einzuführen.

Niek Jan van Damme, der Deutschland-Chef der Telekom, bestätigte die Befürchtung, dass nur wirtschaftlich attraktive Orte künftig von schnellen Glasfasernetzen profitieren werden. In einem kürzlich erschienenen Interview mit der "Wirtschaftswoche" erklärte er, die Zeiten seien vorbei, "in denen wir flächendeckend solch ein Netz bis in jeden Haushalt ausrollen."