Eine Mutter versucht sich in der Pariser Kunstszene und beutet dazu ihre elfjährige Tochter aus: Das Mutter-Tochter-Drama überzeugt nicht.

Wenn Mütter ihre eigenen Kinder künstlerisch ausbeuten, ist Gefahr im Verzug, wie man an zahlreichen frühzeitig gescheiterten Hollywood-Existenzen ablesen kann. In dem autobiografisch gefärbten "I'm not a f**king princess" verarbeitet die Französin Eva Ionesco das Drama ihrer eigenen Kindheit. Isabelle Huppert gibt darin eine überspannte Künstlerexzentrikern an der Grenze des Erträglichen.

Mit morbiden kitschig-pornografischen Inszenierungen ihrer elfjährigen Tochter Violetta (Anamaria Vartolomei) ringt sie um die Sicherung der kargen Existenz und zweifelhafte Anerkennung im Kunstkosmos. Violettas anfänglich spielerische Begeisterung für Lolita-Looks machen sie in der Schule erst zur Außenseiterin, am Ende fliegt sie aus ihrer Umlaufbahn. Da bietet auch die gottesfürchtige Großmutter Mamie, in deren ärmlicher Wohnung Violetta aufwächst, keinen Halt mehr.

Die Coming-of-Age-Geschichte gelingt einigermaßen überzeugend, weniger die Aufarbeitung des zutiefst gestörten Mutter-Tochter-Verhältnisses. Und so verharrt der Film auf dem Niveau dessen, was er kritisieren will, an der Oberfläche.

Bewertung: annehmbar

I'm not a f**king princess Frankreich 2011, 105 Minuten, ab 12 Jahren, R: Eva Ionesco, D: Isabelle Huppert, Anamaria Vartolomei, Georgetta Leahu, Denis Lavan, Jethro Cave, täglich im Passage; Internet: www.notaprincess.x-verleih.de