“Das war ein Hitler-Gag zu viel“: Die Tragikomödie “Hotel Lux“ enttäuscht trotz dem Trio aus “Bully“ Herbig, Jürgen Vogel und Thekla Reuten.

Der Komiker Hans Zeisig (Michael "Bully" Herbig) wollte eigentlich nach Hollywood. Aber durch eine Verkettung kurioser Umstände landet er in Moskau. Dort sind in den 30er-Jahren Kommunisten aus aller Herren Länder untergebracht, die in ihrer Heimat verfolgt werden. Aber sie kommen vom Regen in die Traufe und geraten bei den "Säuberungsaktionen" Stalins ins Visier. Der sowjetische Geheimdienst hält Zeisig, der Stalin hervorragend nachahmen kann, für den Leibastrologen Hitlers. Als dieser Schwindel auffliegt, ist er in akuter Lebensgefahr. Helfen kann ihm nur sein dort ebenfalls untergebrachter jüdischer Bühnenpartner Siggy Meyer (Jürgen Vogel), zu dessen Glanznummern eine Hitler-Parodie zählt. Als Diktatoren-Duo narren sie ihre Umgebung und spielen im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben.

"Hotel Lux" versucht einer historisch wahren Episode - das Hotel und seine prominenten Gäste gab es wirklich - mit dem Humor einer Groteske beizukommen. Das ist mutig, hat in der Filmgeschichte bisher selten funktioniert und geht hier in die Hose. Herbig und Vogel, die beide aus dieser Produktion aussteigen wollten, müssen sich durch ein Drehbuch spielen, in dem der Humor mit dem ganz groben Keil aufgesetzt wird. Autor und Regisseur Leander Haußmann hat viel zu selten so gute Einfälle wie den mit Walter Ulbricht, der auf dem Tisch schon probeweise eine Mauer baut - aus Zuckerwürfeln.

Das Presseheft beginnt mit den Worten: "Das war ein Hitler-Gag zu viel." Wie wahr.

Bewertung: belanglos

Hotel Lux D 2011, 103 Min., ab 12 J., R: L. Haußmann, täglich im Cinemaxx Dammtor, Harburg, Wandsbek, Koralle, Passage, UCIs Mundsburg, Othmarschen, Smart-City; www.hotel-lux-film.de