John Smith hat überlebt. Der Amokläufer verschonte den Bürochef bei einem Massaker, bei dem 37 Menschen starben. Hatte etwa der liebe Gott seine schützende Hand im Spiel, als eine Stimme Smith warnte, nicht die Herrentoilette zu verlassen? Ein Wunder? In Neil LaButes skeptischem und spannenden Stück "Zur Mittagsstunde" stehen allerdings der Gerettete wie der vermeintliche Erretter unter Verdacht. Ist Smith seine Erleuchtung zum Glauben abzunehmen oder dient ihm alles nur als Vorwand, um noch mehr Geld zu scheffeln?

Nach der deutschen Erstaufführung am Münchner Residenztheater zeigen die Kammerspiele LaButes Glaubens-Thriller in einer Inszenierung von Jens Pesel. Marcus Bluhm spielt John Smith. Stück für Stück enthüllt sich der Bekehrte auch in den Episoden mit vier Frauen - seiner frustrierten Ex-Gattin Ginger, deren Cousine Jesse, der Nutte Gigi und der Talk-Show-Queen Jenny - als ein Scharlatan. Als ein Unheiliger der letzten Stunde. Oder ist Smith doch ein Gottesmann, der die Welt retten will?

Zur Mittagsstunde Premiere So 30.10., 19.00, Kammerspiele (U Hallerstraße), Hartungstraße 9-11, Karten zu 17,- bis 25,- unter T. 0800/41 33 440; www.hamburger-kammerspiele.de