Die Konzert-Doku “Berliner Philharmoniker in Singapur“ ist profan. Das Spitzen-Orchester setzt aber gekonnt auf multimedialen Selbstvermarktung.

Wenn es ein Spitzen-Orchester gibt, das derzeit gekonnt auf der multimedialen Selbstvermarktungs-Klaviatur spielt, dann die Berliner Philharmoniker. Nachdem sie sich im Internet eine "Digital Concert Hall" eingerichtet haben, erweitert nun ein Kinofilm die Produktpalette: "Berliner Philharmoniker in Singapur - A Musical Journey".

Der Name des Films ist allerdings so profan wie das Ergebnis. Zu sehen ist der Mitschnitt eines Tournee-Gastspiels in den Esplanade Theatres on the Bay. Nicht weniger und auch nicht viel mehr. Die erste Halbzeit des Konzerts wird mit Mahlers Erster bestritten, im zweiten Teil folgen Rachmaninows "Symphonische Tänze". Jeweils sehr routiniert und berlinerphilharmonikerlike gespielt. Damit das ganze teure Technik-Gewese seine Berechtigung hat, werden die Kameraschwenks durch die Musikerreihen durch tourismuspolitisch wertvolle Impressionen aus Singapur angereichert. Man sieht viele Menschen aus diesem Schmelztiegel der Kulturen, ahnt etwas von der Atmosphäre der Metropole. Doch brauchte es dafür eine Konzert-Doku?

Bewertung: belanglos

Berliner Philharmoniker in Singapur - A Musical Journey in 3-D D 2011, 107 Min., o. A., R: Michael Beyer, täglich im Cinemaxx Wandsbek, Passage; www.berlinerphilharmoniker3d-derfilm.de