Hamburg. Berlin hat ihn nicht, München ebenso wenig. Nur Hamburg besitzt einen Theaterpreis, der die Leistungen aller Bühnen in der Hansestadt von einer unabhängigen Jury bewerten lässt und einmal im Jahr herausragende Regisseure, Bühnenbildner und Schauspieler ehrt. Als "wichtigen Beitrag für das kulturelle Klima der Stadt" lobte Kultursenatorin Barbara Kisseler den Rolf-Mares-Preis und kündigte unter dem Beifall der Galagäste an: "Die Theateraktien werden steigen. Es gilt zu investieren."

Jeweils 2500 Euro erhielt jeder der 13 Preisträger, finanziert aus den Einnahmen der Theaternacht im vergangenen September. Verliehen wurden die Preise dieses Jahr in einer flotten und kurzweiligen Gala im Altonaer Theater. Das Besondere am Rolf-Mares-Preis ist, dass er die Leistungen der Künstler anhand der Möglichkeiten ihrer Häuser misst und eben nicht nur die mit großen Etats ausgestatteten und mit Stars gespickten Staatstheater prämiert. Zwar kam die Jury in diesem Jahr an Jette Steckels grandioser "Don Carlos"-Inszenierung im Thalia nicht vorbei, aber mit Yvonne Disqué wurde zum Beispiel eine Schauspielerin und Sängerin ausgezeichnet, die im kleinen Engelsaal als "Lola Blau" in dem Musical von Georg Kreisler auf der Bühne stand. Mit dem Regisseur Clifford Dean vom English Theatre und Vanessa Czapla, die im Monsun-Theater die Jenny in dem Stück "Atmen" spielte, wurden zwei weitere Künstler von kleinen Privatbühnen für ihre Arbeit gewürdigt.

Den Ehrenpreis erhielt in diesem Jahr Michael Batz für sein langjähriges Engagement für das Hamburger Theaterleben.