Wenn Ben Becker nicht mal wieder öffentlichkeitswirksam über die Stränge schlägt, macht er durchaus mit Kunst von sich reden. Zum Beispiel mit den erfolgreichen Alben der Zero Tolerance Band. Oder mit positiver Resonanz von Publikum und Kritik als "Tod" im Salzburger "Jedermann". Nun hat er sein bewegtes Leben zwischen zwei Buchdeckel gepackt: "Na und, ich tanze". Heute liest er im St-Pauli-Theater.

Wer sich durch die - von Journalist Fred Sellin hemdsärmelig formulierten - 500 Seiten liest, erfährt, dass Becker bei sich selbst ein Peter-Pan-Syndrom und eine Sucht nach Aufmerksamkeit diagnostiziert. Er liest von frühem Familienersatz in einer Punkgang und einer unglücklichen ersten Liebe zu einer Lesbe. Nein, es geht nicht um Exzesse aller Art, sondern um einen Mann auf der Suche nach der eigenen Wahrheit zwischen Bibel und Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz".

Ben Becker: Na und, ich tanze 25.10., 20.00, St.-Pauli-Theater (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 29/30, Karten 16,-; www.st-pauli-theater.de