Hamburg. Zuletzt war es wohl die einzig mögliche Lösung: Die Direktorin des NDR-Landesfunkhauses, Sabine Rossbach, ist künftig auch Programmchefin der Hörfunkwelle 90,3. Juliane Eisenführ, die bisher die Geschicke der Radiostation bestimmt, wechselt in die Intendanz, wo sie als "Koordinatorin von Großprojekten" zuständig sein wird, wie es in einer Pressemeldung des Senders heißt.

Seit Rossbach vor einem Jahr die Direktion des Landesrundfunkhauses übernahm, berichten Mitarbeiter über Differenzen zwischen ihr und Eisenführ. Eine von Rossbach veranlasste Strukturreform bei 90,3, die eine engere Verzahnung mit dem "Hamburg Journal" des NDR Fernsehens, aber auch den Wegfall von zwei Posten unterhalb der Hierarchieebene der Wellenchefin zur Folge hatte, soll Eisenführ abgelehnt haben. In der NDR-Pressemeldung heißt es, "auch grundlegende Auffassungsunterschiede über die weitere Entwicklung von NDR 90,3" seien Anlass für die jetzt anstehende Änderung gewesen". Beide Frauen, so berichten es NDR-Mitarbeiter, hätten einfach nicht miteinander gekonnt. Offenbar war ein Mediationsverfahren geplant. Dazu kam es nach Angaben eines Sendersprechers aber nicht: "Die nunmehr getroffene Regelung", sagt er, sei "einvernehmlich ohne Mediation gefunden" worden.

An sich steht NDR 90,3 gut da. Erst im Juli wurde bekannt, dass die Hörfunkwelle mit einem Marktanteil von 20,5 Prozent vor Radio Hamburg wieder Marktführer im Hamburger Radiomarkt ist.