Mit nahezu wissenschaftlicher Akribie entwirft Soderbergh auf kühl-reservierte, sogar dokumentarisch anmutende Weise ein mögliches Katastrophenszenario.

Es beginnt unspektakulär: Beth Emhoff (Gwyneth Paltrow) ist auf dem Rückflug von Hongkong nach Minneapolis. Ein rauer Husten und kleine Schweißtropfen deuten auf eine fiebrige Erkältung hin. Zu Hause bricht sie zusammen, bald stirbt sie. Beth hat ein Virus eingeschleppt, der sich rasend schnell verbreitet. Von nun an beschreibt Regisseur Steven Soderbergh ebenso konsequent wie grausam die Folgen der "Contagion" (Ansteckung). Während Beth' Mann Mitchell (Matt Damon) - quasi als einzige Identifikationsfigur - versucht, nach kurzer Quarantäne sich und seine Tochter zu retten, bemühen sich andere (darunter Kate Winslet als Ärztin und Marion Cotillard als Mitarbeiterin der Weltgesundheitsorganisation), den Ursprung der Epidemie zu lokalisieren, das Virus zu identifizieren und einen Impfstoff zu finden. Doch da herrschen auf den Straßen schon längst Panik und Chaos ...

Mit nahezu wissenschaftlicher Akribie entwirft Soderbergh auf kühl-reservierte, sogar dokumentarisch anmutende Weise ein mögliches Katastrophenszenario. Dabei verzichtet er auf publikumswirksame Action, die klinische Nüchternheit, mit der er auf die Katastrophe blickt, hat aber trotzdem etwas Unbarmherziges: Am Ende, so muss man annehmen, haben Millionen Menschen ihr Leben verloren.

Bewertung: empfehlenswert

Contagion USA 2011, 106 Min., ab 12 J., R: Steven Soderbergh, D: Gwyneth Paltrow, Matt Damon, Jude Law, täglich im Cinemaxx Dammtor/Wandsbek, Streit's (OF), UCI Mundsburg/Othmarschen-Park; www.contagion-derfilm.de