Hamburg. Zwar ist er der Bandleader, aber die langen Soli überlässt Al Foster seinen drei Mitstreitern. Der Schlagzeuger, der 13 Jahre lang für Miles Davis getrommelt hat, gehört nicht zu den Alphatieren, die sich ständig in den Vordergrund stellen. Foster versteht sich als der Teil seines Quartetts, der für den Rhythmus zuständig ist. Doch er versieht diesen Basisjob mit vielen Schnörkeln und virtuosen Zaubereien, sodass sein gesamtes Spiel wie ein einziges großes Solo aussieht. Ohne dass er dafür jedes Mal den enthusiastischen Beifall des Publikums im vollgepackten Birdland bekommen würde.

Den Applaus heimsen der Pianist Adam Birnbaum und der Bassist Douglas Weiss ein. Beide Musiker sind schon seit vielen Jahren mit Foster auf Tour. Publikumsliebling an diesem Abend ist jedoch der junge Saxofonist Marcus Strickland, der in Hamburg erst sein drittes Konzert im Al Foster Quartet spielt. Aber Strickland ist jetzt schon ein musikalischer Riese. Seine Intonation ist perfekt, er beherrscht die wilde Jagd über die Tonskalen genauso wie das sanfte Vibrato in einer Ballade. So klingt Weltklasse.