Wir erinnern uns: 2009 war Haydn-Jahr, Mendelssohn-Jahr, Händel-Jahr. 2010 war Schumann-Jahr, Chopin-Jahr. Aber was ist mit 2011? Erst sehr allmählich schält sich aus dem Nebel des Standard-Konzertrepertoires der diesjährige Jubilar heraus: Am 22. Oktober 1811 wurde Franz Liszt geboren, und dass ihm nicht dieselben Kränze geflochten werden wie seinen Kollegen, kommt nicht von ungefähr. Noch immer umweht seinen Namen der Ruch des leer klingelnden Virtuosentums. Dabei ist das allenfalls eine Facette dieses kosmopolitischen, hochbegabten, arbeitswütigen, oft missverstandenen und vermutlich noch viel öfter missgünstig betrachteten Pianisten, Komponisten, Dirigenten, Schriftstellers, Theaterleiters und so weiter und so fort.

Sechs Musiker des NDR Sinfonieorchesters sowie die beiden Pianisten Julian Riem und Christof Hahn bringen dem Vernachlässigten am kommenden Dienstag ein vorgezogenes Ständchen zum Zweihundertsten. Und das alle zusammen in einem bunten Blumenstrauß an Besetzungen. Ehre, wem Ehre gebührt.

Franz Liszt zum 200. Geburtstag Di 18.10., 20.00, Liebermann-Studio (U Klosterstern, Bus 34), Oberstraße 120, Restkarten zu 11,- unter T. 0180/178 79 80; www.ndrsinfonieorchester.de