Berlin. Der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, fordert eine Rückbesinnung auf Europa als kulturelles Projekt. Derzeit werde der Eindruck von Europa vor allem durch eine ökonomische Sichtweise und die Euro-Krise bestimmt, sagte Lehmann am Montag in Berlin. Europa habe aber nicht nur eine "Zahlmeisterfunktion". Das Goethe-Institut könne einen Beitrag leisten, um neben der Wirtschaft auch Kultur und Bildung wieder in Erinnerung zu rufen. Dabei gehe es "nicht um Prinzipien, sondern um praktische Handlungen".

In den vergangenen Jahren hatte das Goethe-Institut unter anderem seine Aktivitäten in den subsaharischen Ländern verstärkt. Mit Blick auf das Engagement in Entwicklungs- und Schwellenländern betonte Lehmann nun: "Europa muss unsere Basis bleiben. Wir dürfen die Basis Europa nicht vernachlässigen." Das Goethe-Institut dürfe sich auch nicht für wirtschaftspolitische Interessen einspannen lassen.

In Europa gibt es 69 Goethe-Institute in 33 Ländern, davon 13 in Deutschland. Hinzu kommen ein Verbindungsbüro in Mazedonien und zahlreiche Goethe-Zentren.