Metropolis. Guru Dutt gilt Kritikern als der "Orson Welles Indiens", und tatsächlich kann die Bedeutung des Regisseurs für das Hindi-Kino der 50er- und 60er-Jahre kaum hoch genug eingeschätzt werden. Berühmt wurde Dutt, 1925 in der Provinz Madras geboren, durch seinen sehr lyrischen, geradezu poetischen Stil. Einige seiner Filme, zum Beispiel "Pyaasa", der die Geschichte eines desillusionierten Dichters erzählt, weisen unübersehbar starke autobiografische Züge auf.

Das Metropolis widmet Guru Dutt, der 1964 durch eine Überdosis Schlafmittel starb, im Rahmen der India Week 2011 eine Retrospektive. Zu sehen sind zahlreiche Meisterwerke, darunter natürlich "Pyaasa", aber auch die Dokumentation "In Search Of Guru Dutt" der Filmwissenschaftlerin Nasreen Munni Kabir. Heute sind gleich zwei Spielfilme zu erleben: Im 1951 gedrehten Kriminaldrama "Baazi - Das Spiel" (17 Uhr) spielt u. a. Duuts spätere Frau, die Sängerin Geeta Bali. Sie ist auch in "Jaal - Das Netz" (20 Uhr) von 1952 zu bestaunen, einer 140-minütigen Liebesgeschichte, angesiedelt in einem kleinen Fischerdorf .

Retrospektive Guru Dutt: bis 18.10., Metropolis (S/U Hbf.), Steindamm 52/54, Eintritt: jeweils 6,-/4,-; www.metropoliskino.de