Marcus O. Rosenmüller erzählt in seinem zweiten Spielfilm “Wunderkinder“ eine packende Geschichte, in der sich die Perspektive verschiebt.

Ukraine im Frühling 1941. Hannah (Mathilda Adamik), Tochter des deutschen Bierbrauers Max Reich (Kai Wiesinger) und seiner Frau Helga (Catherine Flemming), spielt ganz passabel Geige. Doch so gut wie Abrascha (Elin Kolev), der von Larissa (Imogen Burrell) am Piano begleitet wird, wird sie wohl nie werden. Trotzdem freunden sie sich, nach anfänglichem Misstrauen, an. Als die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion überfällt, müssen sich die hier lebenden Deutschen, also auch die Familie Reich, verstecken. Hilfe finden sie bei den jüdischen Angehörigen von Larissa und Abrascha.

Marcus O. Rosenmüller erzählt in seinem zweiten Spielfilm nach "Der tote Taucher im Wald" eine packende Geschichte, in der sich die Perspektive mehrmals verschiebt. Erst die Verfolgung der Deutschen, dann der Juden - ungewöhnlich für einen deutschen Film über den Nationalsozialismus. Das geht nicht immer ohne Klischees, mancher Dialog ist zu hölzern geraten. Doch die überzeugenden Darsteller der Kinder, aber auch Konstantin Wecker als komplex gezeichneter SS-Mann, machen dieses Manko wieder wett.

Bewertung: annehmbar

Wunderkinder D 2011, 100 Min., ab 12 J., R: Marcus O. Rosenmüller, D: Mathilda Adamik, Kai Wiesinger, Catherine Flemming, täglich im Blankeneser, UCI Mundsburg; www.wunderkinder-derfilm.de