Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Das Sprichwort umreißt in einem Satz den Inhalt der Kriminalkomödie “Ladykillers“.

Hamburg. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Das Sprichwort umreißt in einem Satz den Inhalt der Kriminalkomödie "Ladykillers". Nach dem Filmerfolg mit Alec Guinness als diebischem Professor eroberte sich seine Ganoven-Bande auch die plattdeutsche Bühne.

Sechs Autorinnen und Autoren bastelten an den lustigen "Ladykillers" vom Ohnsorg. Maria Careita und Elke Körver hatten nach William Roses Drehbuch aus den 50er-Jahren ihre Bühnenfassung geschrieben. Axel Schneider modernisierte diesen Text für seine Inszenierung 2003 am Altonaer Theater. Die zeitgemäß flotte Version übertrugen nun Rolf Petersen und Ulrike Stern ins Plattdeutsche und strafen ein anderes Sprichwort Lügen: Viele Köche verderben den Brei.

Aus der verschrobenen englischen Lady ist eine plietsche, schlagfertige und Platt snackende Witwe geworden. Margarete Willekow, gespielt vom Ohnsorg-Star Uta Stammer, lebt allein mit ihrem Papagei und ist dankbar für Abwechslung und Gesellschaft. Bereitwillig öffnet sie dem distinguierten Herrn Professor Markus (Nils Owe Krack) die Tür und überlässt ihm und seinen Kumpeln (Till Huste, Robert Eder, Wolfgang Sommer) die Kammer im ersten Stock.

+++ Ohnsorg-Theater legt Traumstart im neuen Haus hin +++

Das an Bahngleisen gelegene Haus der arglosen Mrs. Wilberforce wird von den Männern zum strategischen Stützpunkt für einen Raubüberfall umfunktioniert. Unter dem Vorwand, Kammermusik probieren zu wollen, hatten sich die vier "Freunde" bei der ahnungslosen alten Dame eingemietet. Doch die Musik dudelt lediglich vom Grammofon, damit die Jungs seelenruhig ihren Coup planen können. Dieser gelingt auch, doch dann entdeckt die Lady zufällig das Geld. Was bleibt der Gang nun anderes übrig, als auch die alte Dame beiseitezuschaffen.

Ohnsorg-Intendant Christian Seeler hatte schon lange darauf spekuliert, den köstlichen Krimi mit dem typisch britischen Humor und Wortwitz in den Spielplan aufzunehmen, doch an den Großen Bleichen reichte der Platz für ein zweigeschossiges Bühnenbild nicht aus. Im neuen Theater im Bieberhaus nutzt Seeler nun die Chance, der Raum bietet genügend Höhe - auch für die "Ladykillers" in Frank Grupes Inszenierung und der Ausstattung von Katrin Reimers.

Wie die beiden mildtätigen Schwestern mit dem Holunderwein in der mörderischen Kesselring-Komödie "Arsen und Spitzenhäubchen" unsterblich bleiben, so ist auch das "musikalische" Gangster-Quartett mit den Geigenkästen in "Ladykillers" einfach nicht totzukriegen.

Ladykillers So 9.10., 19.00. Ohnsorg im Bieberhaus (S/U Hauptbahnhof), Hachmannplatz, Premiere ausverkauft, Vorstellungen bis 18. 11., Karten von 14,- bis 28,- unter T. 35 08 03 21; www.ohnsorg.de

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