Die famose Roma-Blaskapelle Fanfare Ciocarlia spielt am Dienstag in der Fabrik auf.

Dreimal am Tag rattert ein Zug an Zece Prajini, einem Dorf in Transsilvanien, vorbei. Doch er hält nicht. Wenn nicht Toningenieur Henry Ernst 1996 die Traute gehabt hätte, von einem dieser Züge zu springen und das Dorf zu besuchen, wäre es sicher immer noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Doch Ernst entdeckte dort die famose Roma-Blaskapelle Fanfare Ciocarlia.

Seither gastiert die Fanfare Ciocarlia überall auf der Welt. Vorbei sind die Zeiten, in denen das Kollektiv nur bei Hochzeiten, Beerdigungen und zum Erntedankfest aufgespielt hat. Jazzfestivals reißen sich um die Autodidakten, die inzwischen auch eine handvoll CDs aufgenommen haben.

Nicht nur die Musikanten, sondern das ganze Dorf profitiert inzwischen von der Entdeckung. Reiseveranstalter bringen Touristen nach Zece Prajini, um dort ursprüngliche Marsch- und Polkamusik der Roma zu erleben. Der Zug hält immer noch nicht, die Touristen kommen mit dem Bus.

Fanfare Ciocarlia Di 11.10., 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten zu 19,10 im Vorverkauf; www.fanfare-ciocarlia.com