Mit Ausnahme der Bigband hat sich kein anderes Format im Jazz in den vergangenen 50 Jahren so stark gewandelt wie das Klaviertrio. Von den lichtstarken Impressionismen des Bill Evans Trios führt ein langer, gerader Weg zum Klavier-Ekstatiker Keith Jarrett, der mit Gary Peacock und Jack DeJohnette in der Rückbesinnung auf traditionelles Songmaterial zu neuen Ebenen der Freiheit im Zusammenspiel fand. In Europa waren es Musiker wie Joachim Kühn oder John Taylor, die den Mythos Klaviertrio fortschrieben.

Mit Medeski, Martin & Wood (USA) und e.s.t. (Schweden) zerlegten in den 90er-Jahren Amerikaner wie Europäer unabhängig voneinander den Zaun, der den Jazz bis dahin noch vom Underground trennte. Seit dem Jahr 2000 erfindet das US-Trio The Bad Plus unter Missachtung aller Genregrenzen eine Musik, die, weil sie aufregend virtuos gespielt wird, immer noch an Jazz erinnert. Doch Spielmaterial und Haltung passen eher ins Uebel als ins Birdland. Trotzdem gut, dass The Bad Plus jetzt in der Laeiszhalle spielt. Da steht wenigstens ein guter Flügel.

The Bad Plus , Mi 12.10., 20.00 Laeiszhalle, Kleiner Saal (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Tickets zu 11,- bis 38,- unter T. 35 76 66 66 oder www.elbphilharmonie.de