Der Irrenhaus-Horror, den John Carpenter in “The Ward“ zeigt, ist leider maßlos uninspiriert. Auch Amber Heard kann den Film nicht retten.

John Carpenter, der Regisseur von "Halloween" und "Die Klapperschlange", hat einen neuen Film gedreht, und schon allein diese Nachricht weckt die Neugier und lockt den langjährigen Fan ins Kino. Mehr noch: Die schöne Amber Heard - sie verdrehte ja schon in "All the Boys Love Mandy Lane" den Jungs den Kopf - spielt auch mit. Und doch ist "The Ward" eine riesige Enttäuschung. Carpenter verrührt hier nur die Zutaten des Irrenhaus-Horrors - von nicht geschluckten Pillen bis zum Elektroschock - und orientiert sich dabei schamlos an "Einer flog über das Kuckucksnest" und "Shutter Island".

Doch der Reihe nach: Amber Heard spielt Kristen, die im Jahre 1966 aus unersichtlichen Gründen ein Haus abfackelt und darum im North Bend Psychiatric Hospital landet. Kristen gefällt es hier gar nicht, nicht zuletzt wegen der komischen Mitinsassinnen.

Damit nicht genug: Ihre Zimmervorgängerin ließ unter mysteriösen Umständen ihr Leben und spukt nun als Geist durch die altehrwürdigen Hallen. Zu dumm, dass nur Kristen den Geist sieht. Also schnell weg ...

Strenge Oberschwester, doofe Pfleger, ein viel zu netter Arzt, lange, dunkle Flure, Furcht einflößende Keller, Blitz und Donner - Carpenter präsentiert ungeniert und gänzlich ohne Ironie ein unausgegorenes Potpourri sattsam bekannter Klischees und brachte für die Handlung anscheinend kaum gesteigertes Interesse auf. Meistens hocken die Mädchen einfach nur im Aufenthaltsraum herum und diskutieren, was zu tun ist. Und dann dieses aufgepfropfte Ende, das wie Kai aus der Kiste dem Ganzen im Nachhinein einen Sinn geben soll - das ist nicht mehr der John Carpenter, wie wir ihn kennen und schätzen gelernt haben.

Bewertung: belanglos

John Carpenter's The Ward USA 2010, 91 Min., ab 18 J., R: John Carpenter, D: Amber Heard, Danielle Panabaker, Mamie Gummer, täglich im Cinemaxx, UCI Smart-City; www.theward.de