Wie ein orientalisches Märchen soll die Verfilmung von Marjane Satrapis "Huhn mit Pflaumen" wohl erscheinen. Denn die Geschichte des Geigenspielers Nasser-Ali Khan, der im Teheran der 50er-Jahre beschließt, sich hinzulegen und auf seinen Tod zu warten, nachdem seine Frau im Streit sein geliebtes Instrument zerbrochen hat, wird so putzig erzählt wie leider viele französische Filme seit "Die wunderbare Welt der Amelie". Kulleraugen, trauriger Blick, übertriebene Gesten, fertig ist die Wunderwelt, die dann doch nur aussieht wie das Filmstudio in Babelsberg.

In den letzten acht Nächten seines Lebens, in denen er sogar seine Lieblingsspeise "Huhn mit Pflaumen" verweigert, lässt Nasser-Ali (Mathieu Amalric) die Vergangenheit Revue passieren - seine unerfüllte Liebe zu einer anderen Frau, seine Zweckheirat, seine Probleme in der Schule, mit seinen Eltern wegen seiner Musik-Leidenschaft. Das größte Problem des Films besteht darin, dass Nasser-Ali kein sympathischer Typ ist. Immer nur rauchen und fiedeln, immer nur sauer sein auf die Mutter, die Frau - das nervt. Und klingt wie 1001 Nacht, in denen der Kerl zu lange faul im Bett gelegen hat.