Der Baumann-Rücktritt verschärft die Krise der Museumsstiftung

Hamburg. Nach dem Rücktritt von Kirsten Baumann als Vorstand der Stiftung Historische Museen ist die Kulturbehörde jetzt um Schadensbegrenzung bemüht. Kultursenatorin Barbara Kisseler bedauerte Baumanns Schritt. Sie habe mit ihrem Konzept "einen substanziellen Beitrag zur Neupositionierung der Stiftung Historische Museen geleistet". Um so rasch wie möglich eine Nachfolge gemäß Museumsstiftungsgesetz festzulegen, werde sie kurzfristig den Stiftungsrat zu einer außerordentlichen Sitzung einladen. Ob sich dieser bereits auf den von Baumann vorgeschlagenen Generaldirektor festlegen wird, ist offen.

Die Reaktionen auf den durch die Haltung der SPD-Fraktion und der Kulturbehörde ausgelösten Rücktritt fallen erwartungsgemäß harsch aus. Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Linksfraktion und Vorsitzender des Kulturausschusses, erklärte: "Die provokativen Manöver der SPD im Zusammenhang mit der Museumspolitik sind unseriös und ein herber Rückschlag für die Museen." In der Stellungnahme von CDU-Fraktionschef Dietrich Wersich heißt es: "Der Alleingang der SPD-Fraktion hat Senatorin Kisseler nicht nur düpiert, sondern sie in ihrem Ansehen beschädigt. Der politisch verordnete Kurswechsel in der Museumspolitik gegen die ausdrücklichen öffentlichen Aussagen von Senatorin Kisseler wirft Fragen nach ihrer Durchsetzungsfähigkeit im SPD-Senat auf - und das nach nur einem halben Jahr im Amt."

Aram Ockert von der Stiftung "Altonaer Museum bleibt", sagte, dass seine Initiative die Zentralstiftung zwar ablehne, viele Elemente des baumannschen Konzepts aber schätze. Schockiert sei die Initiative über den Umgang mit Kirsten Baumann.