Das hessische Spaßmetal-Quintett gehört zu den erfolgreichsten deutschen Metalbands

Docks. "Edguy, Edguy!" "Finntroll, Finntroll!" Es hatte so harmlos angefangen. Eine Diskussion unter Freunden über Musik. Wann genau sie in das empörte Skandieren von Bandnamen abglitt, warum die Streithähne ausgerechnet hessischen Power- und finnischen Folkmetal miteinander verglichen, ist nicht mehr nachzuvollziehen - ein Berg von einem Kerl, dessen Herz für die Finnen schlägt, und eine ungefähr halb so große blonde Frau, die mangelnde Körperhöhe gekonnt durch in heiligem Zorn entbrannte Lautstärke auszugleichen wusste. Aber die Vehemenz, mit der die Edguy-Verehrerin für "ihre" Band eintrat, illustriert die Geschichte von Tobias Sammet und seinen vier Kompagnons recht gut. Ohne Beharrlichkeit und Leidenschaft wäre Edguy kaum zu dem Erfolgsmodell geworden, als das die Band inzwischen gilt.

Mitte der 90er-Jahre funktionierte vieles im Musikbusiness. Aber kein Metal mit eingängigen Melodien und hoher Singstimme. Abhalten ließen sich die Jungs davon nicht, und der Erfolg gibt ihnen recht. Das aktuelle Album "Age Of The Joker" schaffte es auf Platz drei der Charts, insgesamt hat die Band bislang mehr als drei Millionen Tonträger verkauft.

Vielleicht ist es die Konstanz, mit der das Quintett zu Werke geht. In der Bandvita gibt es keine medienwirksamen Skandale, nur emsiges Werkeln an Musik und Tourneen in Verbindung mit penetrant guter Laune.

Sogar der Musikstreit ließ sich schließlich mit einem in Höchstlautstärke abgespielten Edguy-Album beilegen. Man hörte das Gemecker des einen nicht mehr, und die andere war glücklich.

Edguy heute 20.00, Docks (U St. Pauli), Spielbudenplatz 19, Karten zu 29,- an der Abendkasse; www.edguy.net