Hamburg. Struktur ist das Schlüsselwort. Der Werkaufbau ist für John Cage alles - egal, ob er einen Vortrag oder ein Streichquartett schreibt. Das Ganze hat so viele Teile, wie jeder kleine Teil, und alle stehen im selben Verhältnis zueinander. Den amerikanischen Komponisten würdigt "Cage 99", ein Projekt von NDR das neue werk und Kampnagel. Den Auftakt machten Performances, in denen sich Musik und Bewegung aufeinander beziehen und doch frei entfalten. Denn Cage eröffnete in der Arbeits- und Lebenspartnerschaft mit dem Choreografen Merce Cunningham auch der Tanzkunst das (Zufalls-)Spiel mit Form und Struktur. Eszter Salomon bringt in "Dance for Nothing" die Satzphrasen einer Cage-Lecture ins Schwingen. Sebastian Matthias spiegelt in "Dezett" die Musizierbewegungen zweier Pianisten und der vier Streicher aus dem Ensemble Resonanz auf Tänzerkörper. Klasse Experimente.

Dance for Nothing/Dezett 24.9., 19.00 und 20.30, Kampnagel, Karten T. 27 059 49 49