Originelle britische Alien-Invasion: “Attack The Block“.

Alien-Invasionen hat man in den vergangenen Monaten reichlich im Kino gesehen, aber keine war so originell wie diese. Denn hier landen die Außerirdischen in einer Sozialsiedlung im Süden Londons. Dass sich ihnen ausgerechnet die Jugendgang entgegenstellt, die gerade die Krankenschwester Sam auf ihrem abendlichen Heimweg ausgeraubt hat, gehört zu den weiteren Überraschungen dieses britischen Debütfilms. Dass der Gangleader, gerade mal 15 Jahre alt, Moses heißt, lässt von Anfang an keinen Zweifel an seinem letztlich positiven Charakter. Aber wie die einzelnen Jugendlichen sich nach und nach als Individuen zeigen und wie sie sich mit der zunächst verständlicherweise unwilligen Sam verbünden, das gibt diesem Film seinen ganz eigenen Reiz. Diese Balance von Actionszenen mit präzise entwickelten Figuren lässt eine ganz andere Liga erkennen als das Ex-Model, das im letzten "Transformers"-Film auf Stöckelschuhen half, die Welt zu retten.

Erfreulicherweise verzichtet der Film auch auf die klassischen kurzen Dialoge, die allzu oft in Action-Filmen für komische Einlagen sorgen müssen. Er ist zudem sorgfältig synchronisiert, ohne permanentes "'ey, Mann"-Gequatsche. "Attack the Block" ist so erfindungsreich wie seine Protagonisten, die der außerirdischen Invasion mit Feuerwerkskörpern und Baseballschlägern zu Leibe rücken. Die Aliens selber sind schwärzeste Pelzbälle mit einem phosphoreszierenden Gebiss, das ist in seiner funktionierenden Einfachheit ein schöner Verweis auf die Tradition der B-Movies. Wie die Beste von ihnen weiß auch "Attack the Block" mit einer Fülle liebevoller Details zu überraschen.

Bewertung: empfehlenswert

Attack the Block Großbritannien 2011; 88 Min., ab 16 J., R: Joe Cornish; D: John Boyega, Jodie Whittaker, Alex Esmail, Nick Frost, täglich im Cinemaxx, UCI Mundsburg, Othmarschen-Park, Smart-City; www.attacktheblock-film.de