Das Hamburger Abendblatt sucht den besten norddeutschen Roman. Die bislang eingereichten Manuskripte bedienen viele Genres

Hamburg. In der Redaktion des Abendblatts türmen sich die Manuskripte. So viel steht schon mal fest: Es gibt genug zu lesen für die Jury. Mittlerweile hat eine große Zahl von unveröffentlichten Geschichten ihren Weg in die Redaktion gefunden, und jeden Tag kommen etliche gut verpackte und mit viel Aufwand und Mühe konzipierte Bücher hinzu. Tausende bedruckte DIN-A4-Seiten, die nach Aufmerksamkeit verlangen, lassen das gewaltige und erfreuliche Ausmaß des literarischen Potenzials bis jetzt zwar nur erahnen, doch in einigen Fällen hat es sich auch schon bestätigt. Die bisherigen Zusendungen für den Wettbewerb, der den besten norddeutschen Roman sucht, sind facettenreich, spannend, amüsant und zum Teil auch sehr persönlich. Eine Jury entscheidet am Ende über das Siegerbuch, das vom Hamburger Abendblatt herausgegeben wird.

Die Spannbreite der verschiedenen Genres wächst mit jedem neuen Manuskript. So hat sich Ernst Groth aus Blankenese dazu entschlossen, seine Kindheitserinnerungen aus dem Hamburg der Kriegs- und Nachkriegszeit aufzuschreiben und zu teilen. Er berichtet mit charmant trockenem Witz und auf ungewöhnliche Weise sachlich und lebendig zugleich, wie es ihm als kleiner Junge mit all den Tücken, die der Krieg mit sich brachte, ergangen ist: "Wenn Fliegeralarm war, kam die S-Bahn nicht, und wenn die S-Bahn da war, kam Fliegeralarm."

Ebenso anschaulich und sprachlich feinfühlig erzählt die junge Deutsch-Iranerin Yosra Ghorbani, welche tatsächlich schicksalhafte Bedeutung ihr Name, er bedeutet so viel wie "nach jeder schlimmen Erfahrung kommt etwas Gutes", für ihr eigenes Leben bereithielt. Sylvia Büttner und Helgard Heins haben beachtenswerte Kriminalromane verfasst. Sie liefern stimmig konstruierte Geschichten, die von dunklen Familiengeheimnissen hinter roten Backsteinmauern eines Hauses in Wilhelmsburg oder den mafiösen Machenschaften eines ermordeten Buxtehuder Geschäftsmanns handeln. Wilhelmsburg, Buxtehude - Lokalkolorit!

Ebenfalls findet sich in den Stapeln ein umfangreicher Historienroman von Carsten Hoop sowie der ein oder andere Fantasyroman aus der Feder einfallsreicher Autoren, die den Wettbewerb um den besten Roman bereichern und Lust auf den Lesestoff der noch unentdeckten Erzähler machen.

Alles zum Roman-Wettbewerb finden Sie unter www.abendblatt.de/roman2011