Eine mutige “Pretty Woman“-Geschichte gewagt und gescheitert: Am Anfang zu viele Klischees, am Ende viel zu nervig: Mein Stück vom Kuchen.

Eine einfache Arbeiterin aus dem französischen Norden auf einen skrupellosen Finanzhai in Paris treffen zu lassen und daraus eine "Pretty Woman"-Geschichte zu machen ist mutig. Cédric Klapisch hat es mit "Mein Stück vom Kuchen" gewagt, wollte wohl eine sozialkritische Komödie schaffen und ist gescheitert. Lässt er doch kein Klischee aus: Patente und bodenständige Arbeiterin entlockt dem seelenlosen Finanzmanager zumindest in Ansätzen etwas Menschliches und mutiert fast beiläufig vom etwas prolligen Aschenputtel zur schönen Kämpferin für das Gute und Gerechte.

France (Karin Viard) verliert ihren Job, lässt kurzerhand ihre drei Kinder in Nordfrankreich zurück, um in Paris dem Finanzhai Steve (Gilles Lellouche) den Haushalt zu machen. Es kommt, wie es kommen muss, die beiden kommen sich (völlig unglaubwürdig) näher - allerdings nur für eine Nacht. Dann erfährt France, dass Steve an der Abwicklung ihrer Fabrik beteiligt war, und schwört Rache. Da allerdings ist der Film schon fast vorbei und trotz der ein oder anderen amüsanten Szene nur noch nervig.

++--- Mein Stück vom Kuchen Frankreich 2011, 110 Min., ab 12 Jahren, R: Cédric Klapisch, D: Karin Viard, Gilles Lellouche, täglich im Blankeneser, Holi, UCI Mundsburg; www.meinstueckvomkuchen.de