Fachkräfte für Veranstaltungstechnik müssen alles im Blick haben. Sie setzen mit Licht, Ton und Technik die Veranstaltung in Szene.

Die "Travemünder Woche" stand auch in diesem Jahr für eine Kombination aus Segeln und Party. Doch bevor die Party losgehen konnte, waren Markus Schwartz und seine Kollegen gefragt. Strom musste angeschlossen, Kabel mussten verlegt, Scheinwerfer und Lautsprecher installiert werden. Zudem mussten das Bühnenpodest und die Ton- und Lichtsteuerpulte stehen - für all das sorgten die Fachkräfte für Veranstaltungstechnik des NDR. Denn der Sender war Medienpartner und präsentierte ein vielfältiges Programm im Medienzelt an der Ostsee-Promenade.

Der Ablauf bei Außenproduktionen wie der Travemünder Woche verläuft in der Regel ähnlich. "Sind alle Geräte an Ort und Stelle, wird eingeleuchtet, und etwaige Effekte werden getestet. Für Aufzeichnungen arbeiten wir dabei eng mit dem Ersten Kameramann zusammen. Im Theater wäre wahrscheinlich ein Lichtdesigner unser Ansprechpartner", sagt Markus, der beim NDR im dritten Ausbildungsjahr ist.

Als nächstes ist die Tonanlage dran. Die Lautsprecher müssen im richtigen Winkel stehen, um den gesamten Raum optimal zu beschallen. "Jeder Raum hat eine andere Akustik, denn Wände oder Säulen reflektieren den Schall. Deshalb ist der Soundcheck so wichtig", sagt der 22-Jährige. Markus interessiert sich vor allem für die Lichtgestaltung. Um das Geschehen auf der Bühne optimal in Szene zu setzen, wird eine Lichtchoreografie programmiert und Effektlicht eingesetzt. "Mit Licht lässt sich wahnsinnig viel machen. Je nach Farbe können verschiedene Stimmungen erzeugt werden und auch Musik wirkt viel intensiver, wenn sie durch das richtige Licht unterstützt wird." Handelt es sich hingegen um Sendungen, die auf dem Studiogelände in Lokstedt produziert werden, wie die NDR-"Talkshow", "extra 3" oder "Panorama", wird vor allem Weißlicht eingesetzt. Hier geht es nicht um besondere Effekte, sondern um ein möglichst natürliches Bild.

+++ So war die Travemünder Woche +++

Ganz gleich, wie regelmäßig eine Sendung produziert wird, "jedes Mal ist anders. Das liebe ich so an meinem Beruf, ich weiß nie genau, was mir der Tag bringt", sagt Markus. Hat er jedoch die Wahl, sind es besonders die Außenproduktionen, die ihn reizen. Hier sind die Herausforderungen noch größer. Deshalb seien Flexibilität, Kreativität, Stressresistenz und Teamfähigkeit gefragt, zählt Ausbilderin Christiane Reiners auf. "Und das zu eher ungewöhnlichen Zeiten. Wir arbeiten, wenn andere feiern. Also auch mal an Wochenenden oder in den Abendstunden", ergänzt sie. Das bedeute zwar nicht gleich das Aus für Hobbys, "aber es sollten zeitlich unabhängige Hobbys sein. Ein wöchentliches Training mit einer Mannschaft wird schon schwieriger", sagt Reiners.

Allerdings gehört zur Arbeit von Fachkräften für Veranstaltungstechnik ohnehin ein gewisser Fitness-Aspekt. Lautsprecher und Scheinwerfer wiegen einiges, und sie werden zudem oft in luftiger Höhe im Traversensystem, dem sogenannten Rigg verankert. Dabei arbeiten Markus und seine Kollegen stets im Vollkörpergurt. Der ist Teil der PSA, der persönlichen Schutzausrüstung, zu der auch Stahlkappenschuhe, Handschuhe oder Gehörschutz gehören.

Doch nicht nur bei Kletterarbeiten ist Sicherheit oberstes Gebot. Um Fluchtwege zu gewährleisten, müssen zudem die Stuhlreihen einen bestimmten Mindestabstand haben, und die An- und Abfahrtswege für Feuerwehr und Rettungsdienste müssen frei bleiben. Eines müssen angehende Fachkräfte für Veranstaltungstechnik jedoch wissen: Die meisten von ihnen arbeiten nach abgeschlossener Ausbildung freiberuflich.

Bewerbungsschluss beim NDR für August 2012 ist der 1. November; weitere Informationen unter www.ndr.de/unternehmen/ausbildung