Die Fortsetzung der Erfolgskomödie “Männerherzen“ ist überaus gelungen und spielt entspannter mit den Figuren als der erste Teil.

"Was glaubst du, was das hier ist? 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten?'", fährt die Ex ihn entgeistert an. Vor der Tür seiner Jugendliebe, zu der der geläuterte Casanova Jerome (Til Schweiger) zurückzukehren hoffte, endete Simon Verhoevens "Männerherzen", und die süßliche Schlusswendung wird gleich zu Beginn des Sequels wieder genussvoll ausgehebelt. Natürlich hat die alte Flamme längst eine neue Liebe, und nach der romantischen Ernüchterung kehrt Jerome zurück ins "Hotel Mama".

Vor zwei Jahren zeigte Verhoeven mit "Männerherzen" ein halbes Dutzend Vertreter des vermeintlich starken Geschlechts. Während der erste Teil bei aller Unterhaltsamkeit auch unter der Last der Prototypisierung litt, wirkt die Fortsetzung im Umgang mit seinen Figuren deutlich entspannter. Wieder dabei: der schwule Schlagersänger Bruce Berger. In seiner Paraderolle darf Justus von Dohnányi nun so richtig die Rampensau rauslassen, denn die Figur des hemmungslosen Narzissten, der sich auch nach herben Rückschlägen als unkaputtbarer Entertainer erweist, wird nun zum dramaturgischen Bindeglied zwischen den Charakteren.

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Als weniger widerstandsfähig gegenüber den amourösen Schicksalsschlägen erweist sich der Rest des Männerkonglomerats. Niklas (Florian David Fritz) zerfließt nach Trennung und Jobverlust in Selbstmitleid, Philip (Maxim Mehmet) gerät als werdender Zwillingsvater unter verschärften Nestbaudruck, der schusselige Gewerbeaufsichtsbeamte Günther (Christian Ulmen) drückt sich vor der sexuellen Erstbegegnung seiner neuen Freundin (Nadja Uhl), und Jerome tuckert im melancholischen Selbstfindungsmodus mit dem Mofa durch die Landschaft seiner Kindheit. Im süffigen Erzählfluss montiert Verhoeven die verschiedenen Episoden zu einem kontrastreichen und recht unterhaltsamen Krisengemälde zusammen.

++++- Männerherzen ... und die ganz ganz große Liebe D 2011, 113 Min., ab 6 J., R: Simon Verhoeven, D: Florian David Fitz, Til Schweiger, täglich im Blankeneser, Cinemaxx Dammtor, Harburg u. Wandsbek, Hansa-Studio, UCIs Mundsburg, Othmarschen u. Smart-City; www.warnerbros.de/maennerherzen