Hamburg. "Wir werden kein Problem vor uns herschieben", sagte Bürgermeister Olaf Scholz gestern im KörberForum, als man ihn nach einer Strategie gegen die Elbphilharmonie-Misere fragte. Was man so sagt, wenn man nichts Konkreteres sagen kann.

Vor der Podiumsdiskussion, zu der NDR Kultur neben dem Regierungschef auch den neuen NDR-Chefdirigenten Thomas Hengelbrock und den Generalintendanten Christoph Lieben-Seutter eingeladen hatte, konnte man sich kaum vorstellen, dass einer der Beteiligten neue sachdienliche Hinweise liefern würde. Woher sollten die auch kommen - die Vertragssituation ist bekannt verfahren, die Klagen gegeneinander sind aktenkundig, Kostenandrohungen schrauben sich mit unschöner Regelmäßigkeit in die Höhe.

Nach knapp zwei Stunden vor allem wohlfeiler Debatte war klar, dass auch hier außer Willensbekundungen nichts Bleibendes zu holen war. Es blieb beim Déjà-vu der Argumente.

Obwohl man an drei Stellen zumindest kurz aufhorchen durfte: Als die Rede auf die Zu- und Abfahrt der Konzertbesucherströme kam, antwortete Scholz auf die skeptische Frage, ob das optimal gelöst sei, mit einem sehr kategorischen Ja. Die schönsten Repliken lieferte Nikolaus W. Schües, Vorsitzender des Freundeskreises von Elbphilharmonie und Laeiszhalle, der zweierlei zu Protokoll gab: "Der Hamburger ist eigentlich im Wesentlichen Kaufmann." Und außerdem, auf kostensparende Qualitätsabstriche beim Bau angesprochen: "Für billig ist Hamburg nicht reich genug."