Kulturfabrik Kampnagel auf Erfolgskurs - zum Spielzeitauftakt kommt die Batsheva Dance Company

Hamburg. Es läuft gut für Kampnagel. Das Konzept, sowohl teils koproduzierte Gastspiele des internationalen Tourneebetriebs als auch Produktionen der Hamburger Tanz- und Performance-Szene zu zeigen, ging in der Spielzeit 2010/2011 erneut auf. 165 000 zahlende Besucher kamen in die ehemalige Schiffsschraubenfabrik, inklusive jener des Internationalen Sommerfestivals Hamburg 2010. Im Vorjahr waren es noch 145 000. Zum Gesamtetat aus 7,3 Millionen Euro trägt Kampnagel mit einem Eigenanteil von stolzen 38 Prozent bei, der Rest setzt sich aus rund 4,5 Millionen Euro an Zuschüssen des Senats und Drittmitteln zusammen.

Intendantin Amelie Deuflhard hält auch in der kommenden Spielzeit an der Linie fest, unterschiedliche Sparten in ästhetischer Vielfalt zu zeigen, was sie jedoch nicht mit Beliebigkeit verwechselt sehen will. "Wir glauben, dass der Austausch der Künstler untereinander und mit dem Publikum über die Zeit Neues generiert", sagt Amelie Deuflhard. Auch in der kommenden Spielzeit will sie mit ihrem Dramaturgenteam einerseits radikal an der Gegenwart arbeiten, aber auch Klassiker der Avantgarde und interessante Rekonstruktionen präsentieren, darunter etwa die gefeierte Produktion "Dance" der New Yorker Choreografin Lucinda Childs, die im Oktober gastiert.

Am 28. September startet die neue Spielzeit mit einer großen Aufschlagswoche. Die angesagte Batsheva Dance Company aus Tel Aviv zeigt die Europapremiere von "SADEH21". Aus der gleichen Konfliktregion stammt The Freedom Theatre aus Jenin/Palästina zeigt "Sho Kman?/Was noch?" Die Theaterkompanie erlangte traurige Bekanntheit, als ihr israelischer Leiter, Juliano Mer Khamis, im April ermordet wurde. Außerdem zeigt der von Sommerfestivalchef Matthias von Hartz entdeckte Philippe Quesne mit seinem Pariser Vivarium Studio "L'effet de Serge", eine maßgebliche, frühe Arbeit.

In der Spielzeit gibt es ein Wiedersehen mit vielen vertrauten Künstlern wie She She Pop, Gintersdorfer/Klaßen oder Thorsten Lensing und Jan Hein und ihrem Theater T1. Hinzu kommt eine Reihe Festivals, vom Überjazz im Oktober über die Hamburger Klangwerktage im Dezember bis zum Katarakt-Festival für neue Musik im Januar. Das 4. Live-Art-Festival startet im Mai. Neu beim Reigen ist ein Festival mit Performance-Produktionen aus Skandinavien: Nordwind.

Kampnagel: Alle Infos unter www.kampnagel.de