Das English Theatre eröffnet die neue Saison mit dem spannungsvollen Liebesdreieck in “The Fox“

Hamburg. 1976 startete The English Theatre of Hamburg, und es bietet heute noch Theater wie vor 35 Jahren. Die künstlerischen Leiter Clifford Dean und Robert Rumpf setzen auf die amerikanische Tradition des psychologischen Realismus, entwickeln einfühlsam und liebevoll die Figuren und inszenieren sie in äußerst naturalistischen Bühnenräumen.

Ein spannendes und spannungsvolles Beispiel präziser Charakterstudien gibt Dean mit dem Liebesdreieck in "The Fox" ("Der Fuchs"). Allan Miller hat die gefühls- wie symbolgeladene Novelle von D.H. Lawrence für die Bühne bearbeitet.

Ein junger Mann zwischen zwei Frauen. Der Soldat Henry bringt die beiden Freundinnen (oder doch Liebenden?) Nellie und Jill auseinander. Sie leben abseits auf einer Farm, die Henrys Großvater gehörte, und kämpfen mit der Unbill des Landlebens: Die Hennen wollen nicht legen, die Scheune verfällt, und ein Fuchs schnappt sich das Federvieh. Der sympathische, doch undurchsichtige Naturbursche verspricht Hilfe - und weckt die Sinnlichkeit in Nellie. Beim ersten Blickwechsel und mit skeptischer Abwehr zeigt Suzy Bastone, dass der "Mann im Haus" dem echten Kerl, dem Fuchsjäger und Waldläufer verfallen ist. Lawrence spielt mit ambivalenter Erotik, setzt den Mann mit dem Tier gleich, dessen Instinkt, Kreatürlichkeit und zupackende Direktheit die Emotionen hochkochen lassen. Die arglose Gastfreundlichkeit Jills (sonnig und weibchenhaft: Kate Middleton) schlägt um in Eifersucht, Feindseligkeit und Verlustangst. Ihr Widersacher Adam Reeves verfügt über genau die richtige Mischung aus nettem Jungen und brutalem Mann, der seinen Trieben folgt und nicht nur beim Jagen, sondern auch im Krieg das Töten gelernt hat.

The Fox bis 12.11., English Theatre of Hamburg, Karten unter T. 227 70 89; www.englishtheatre.de

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