Berlin. Ist die deutsche Sprache ein Auslaufmodell? Rund 15 Millionen Menschen im Ausland lernen Deutsch, zehn Jahre zuvor waren es noch 20 Millionen, wie aus Statistiken des Goethe-Instituts hervorgeht. Vor allem in Russland ist die Zahl der "Deutschlerner" deutlich zurückgegangen - um etwa eine Million. "Sprachunterricht kostet Geld", erklärt Matthias Makowski, Leiter der Abteilung Sprache beim Goethe-Institut, anlässlich des Tages der deutschen Sprache am Sonnabend.

Aus Kostengründen werde in vielen Ländern nur noch Englisch verpflichtend unterrichtet. "Es spricht nichts gegen Englisch." Ärgerlich sei aber, so Makowski, wenn die Entscheidung für diese Sprache ohne bildungspolitische Reflexion stattfinde. So müsse Englisch nicht unbedingt von der zweiten bis zur zwölften Klasse unterrichtet werden. Es sei auch möglich, ab der achten oder neunten Klasse nur noch Fachunterricht in englischer Sprache anzubieten. Dies gäbe Raum für das Erlernen einer weiteren Fremdsprache.