Den Auftrag zu "Im Schatten keiner Türme" (Atrium Verlag) bekam Art Spiegelman von "Zeit"-Chefredakteur Michael Naumann. Spiegelman hat eine enge Beziehung zu den Terroranschlägen auf das World Trade Center, denn die Schule seiner Tochter befand sich direkt neben dem zuerst eingestürzten Turm. Für ihn begann eine verzweifelte Suche nach ihr. Er thematisiert in der Graphic Novel auch die Suche nach dem richtigen Ansatz und schreibt: "Ich hänge über meinem Zeichentisch in meinem Studio in Lower Manhattan und drücke die Daumen ... es ist schwer, einen Stift so zu halten ... aber ich käme mir wie ein Trottel vor, wenn ein neues Desaster über uns hereinbricht, während ich noch am alten herumdoktere ..." Spiegelman benötigte bis zu sechs Wochen pro Seite, weswegen der Comic erst 2002 und 2003 in der "Zeit" erscheinen konnte. Der Amerikaner hat nicht zum ersten Mal nach einer Tragödie zum Zeichenstift gegriffen: Als seine Mutter in den Freitod ging, versuchte er das mit der Geschichte "Gefangener auf dem Höllenplaneten" zu verarbeiten. Und als erster Comic-Autor erhielt er den Pulitzerpreis für "Maus - Die Geschichte eines Überlebenden" über die Erlebnisse seiner Eltern während der Schoah.