Fabrik. Tessalit im Norden Malis ist seit vielen Jahren die Basis der Tuareg-Band Tinariwen, doch wegen der momentan instabilen Lage dort mussten die Aufnahmen für das aktuelle Album "Tassili" nach Algerien verlegt werden. Hier, zwischen rauen Felsen und endlosen Sandfeldern, campierte die Band einige Wochen und nahm die neuen Stücke auf. Unterstützt wurden sie dabei von Tunde Adebimpe und Kyp Malone (TV On The Radio) sowie Nels Cline (Wilco) und der Dirty Dozen Brass Band, die ihre Parts allerdings in New Orleans einspielte. Was erneut zeigt, wie sehr die Söhne und Töchter der Wüste inzwischen im Okzident angekommen sind - bei der Qualität ihres lässig-abgehangenen Afroblues mit seinen hypnotisierenden Call-and-Response-Gesängen kein Wunder.

Längst hat Tinariwen keinen Exoten-Bonus mehr nötig, der die Fabrik bei ihren ersten Hamburg-Konzerten zu füllen half. Diese Band reißt mit, lässt das Herz überquellen und treibt auf die Tanzfläche. Wer sie einmal erlebt hat, kommt von ihr nicht mehr los. Darauf einen Pfefferminztee.

Tinariwen heute, 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten zu 19,50 im Vorverkauf; Internet: www.tinariwen.com