Hamburg. Kleine Möchtegern-Seeräuber in orangefarbenen Rettungswesten enterten gestern Vormittag den neuen Theaterraum im Fundustheater. Das bundesweit einzige und einzigartige Forschungstheater eröffnete seinen Theaterlaborraum für Kinder mit dem Projekt "Echte und andere Piraten", einer Koproduktion mit Hamburger Geheimagentur und Sommerfestival.

"Wir sind einen großen Schritt weiter", sagte Sibylle Peters. Seit acht Jahren leitet sie das Forschungstheater, in dem sie Menschen zu gemeinsamem Denken und Handeln bringt, die sich sonst nie begegnen würden. Peters dankte den Unterstützern, die ihr die Projekte ermöglichten. Mit Kindern zu forschen bedeute, sie auch zu fragen, wie sie sich die Welt und Hamburg wünschten, sagte Kultursenatorin Barbara Kisseler und äußerte ihrerseits einen Projektwunsch zur Frage: "Warum ist Kultur für Hamburgs große und kleine Menschen lebenswichtig?"

Die Maxime, gemeinsam mit Kindern etwas in Erfahrung zu bringen und das Gefundene sinnlich und verständlich auf die Bühne zu bringen, ist beim Piraten-Projekt nur teilweise eingelöst. Sibylle Peters und Matthias Anton erliegen der Stoff-Fülle bei der Konfrontation von aktuellen Fakten und romantischer Fiktion des Piratentums. Beim ständigen Ebenenwechsel bleibt fraglich, ob Kindern klar wird, worum es geht: Historische Piraten handelten wie heutige aus bitterer Not.

Erstes Forschungstheatertreffen 10.9.; Vorstellung: Echte und andere Piraten 16.00, danach Filmdokumente und Vortrag; Fundus-Theater, Info und Karten unter T. 250 72 70; www.fundus-theater.de , www.forschungstheater.de