Der Autor und Kabarettist liest aus “Lass uns Feinde bleiben“ im Ella-Kulturhaus in Langenhorn.

Ella-Kulturhaus. Rauchen, E-Gitarre spielen, laut Hip-Hop hören, das macht den wahren Mann aus. Wenn er stattdessen versucht, bei Yoga zu entspannen, einen Sambakursus besucht und Italienisch lernt, dann stimmt etwas nicht mit ihm. Oder aber er hat eine neue Partnerin. Seitdem Tim mit Sarah zusammen ist, hat sie ihm Sachen abgewöhnt, die er leidenschaftlich gern gemacht hat. Als Tim nach ihrer Pfeife tanzt, ist Sarah zugleich frustriert und verlässt Tim für Ben. Der spielt E-Gitarre, raucht, hört laut Hip-Hop und tourt mit seiner Band Helldrivers. Offenbar hat dieser Typ Mann bei Frauen mehr Erfolg. Tim fragt sich: "Wie fies muss man Frauen behandeln, damit sie einen unwiderstehlich finden?"

Obwohl diese Frage nicht ganz neu ist, hat sie Sebastian Schnoy zu einem amüsanten Roman inspiriert. Titel: "Lass uns Feinde bleiben". Der Hamburger, Jahrgang 1969, hatte sich als Kabarettist ("Waschbrettbauch in 90 Minuten", "Hauptsache Europa") sowie als Mitbegründer des Hamburger Comedy-Pokals einen Namen in der Kleinkunstszene gemacht. Mit seinem Roman "Rampenfieber" (2006), in dem er das (Tour-)Leben eines Stand-up-Comedians selbstironisch beschreibt, hatte Schnoy als Autor debütiert. Sein erzählendes Sachbuch "Smörrebröd in Napoli" stand sogar wochenlang auf der "Spiegel"-Bestsellerliste

Aus seinem vierten Buch liest er heute im Langenhorner ella-Kulturhaus. Seine Erkenntnis: "Die Netten sind immer die Deppen." Und dass Schnoy - in den 90ern auch Gitarrist der Roving Bottles - seine Erfahrungen in seine Hauptfigur Tim einfließen ließ, versteht sich fast von selbst.

Sebastian Schnoy liest heute, 20.00, ella-Kulturhaus (U Ochsenzoll + Bus 292), Käkenflur 30 (über Iserlohner Stieg), Eintritt: 10,-/8,-; www.schnoy.de