Wenn die Beatsteaks aus Berlin am 3. September auf der Trabrennbahn spielen, wird nichts mehr mit Punk zu tun haben. Aber das macht nichts.

Hamburg. Eine nicht besonders sympathische Punkregel lautet: Wenn der Anteil junger hübscher Mädchen auf einem Punkkonzert das Drittel überschreitet, hat sich die Band längst dem Mainstream verschrieben. Das letzte Hamburg-Konzert der Band Beatsteaks, auf dem noch der Schweiß von der Decke floss und sich eine für Punks erträgliche Mischung aus echten Rockern und süßen Mädels selig ineinanderwarf, war im Januar 2004 vor 300 Leuten im Logo. Jetzt spielt Beatsteaks vor Tausenden bunt gemischten Fans auf der Trabrennbahn, und es wird nichts mehr mit Punk zu tun haben. Na und? Beatsteaks bleibt eine der besten Livebands der Welt.

Der Schreiber dieser Zeilen feierte damals im Logo seinen 21. Geburtstag und dachte bei sich: "Mann, aus den Beatsteaks kann noch eine riesige Band werden." Die ehemaligen Berliner Alternative-Punks und nun Soul-Punk-Stadionrocker versprühen nämlich schon seit 1995 zwingende Energie auf der Bühne und haben, bei aller sporadischen Härte, ein immenses Hitbewusstsein. Schon vor dem Durchbruchsalbum "Smack Smash" hatte die Band mit "Panic", "Summer" und vor allem "Let Me In" Songs im Programm, die live unbeschreiblichen Spaß machten, weil sie durchzogen sind von den sogenannten geilen Stellen, Augenblicken, in denen sich die angestaute Spannung rücksichtslos in der Musik entlädt und die Meute in kollektive Glücksspringer verwandelt.

"I Don't Care As Long As You Sing", "Hello Joe" und "Hand In Hand" waren nur eine logische Weiterentwicklung und haben sich als ultimativer Festivalsound etabliert. Das muss man nicht gut finden, aber ein Beatsteaks-Konzert bleibt ein Erlebnis.

Beatsteaks Sa 3.9., 18.00, Trabrennbahn Bahrenfeld (Metrobus 3), Luruper Chaussee 30, Karten zu 37,75 im Vorverkauf; www.beatsteaks.com