Als die Tuareg-Band Tinariwen vor einigen Jahren ihr Hamburg-Debüt gab, kamen viele, um die stolzen Söhne und Töchter der Wüste zu bestaunen.

Als die Tuareg-Band Tinariwen vor einigen Jahren ihr Hamburg-Debüt gab, kam ein großer Teil des Publikums vor allem in die Fabrik, um die stolzen Söhne und Töchter der Wüste, die in traditioneller Kleidung auf der Bühne standen, zu bestaunen. Ein paar CDs, die brandneue heißt "Tassili", und viele Touren später ist die attraktive Optik längst zur Nebensache geworden, denn Tinariwens hypnotischer Wüstenblues steht mühelos für sich allein. Wenn Gitarrist Ibrahim Ag Alhabib, ein wortkarger Lockenkopf, der ungeheure Würde ausstrahlt, seine Soli spielt, öffnet sich das Herz; wenn die typischen Call-and-Response-Gesänge erklingen, verlieren Zeit und Raum rapide an Bedeutung. Nur ein Trip in die Heimat der Musiker, den malischen Teil der Sahara, dürfte noch ergreifender sein. Überraschungsgast beim letzten Hamburg-Auftritt war die ehemalige Tinariwen-Sängerin Mina Wallet Oumar, die - kein Witz - in Stade lebt. Allein ihre sich überschlagenden Triller wären auch am 6.9. jeden Euro Eintritt wert.

Tinariwen Di 6.9., 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten 19,50 (Vvk.); www.tinariwen.com