Altonaer Museum. Mathe macht Spaß, behauptet das Altonaer Museum, wohl wissend, das diese Behauptung als pure Provokation verstanden werden kann. Wollen die, dass zahllose Kinder die Augen verdrehen und das Museum weiträumig meiden?, fragt man sich angesichts des Titels, den die Altonaer Museumsmenschen für die neue Ausstellung in ihrem "Kinderolymp" gewählt haben.

Wer sich dann aber doch auf diese "Zahlen-Reise" einlässt, staunt nicht schlecht, wie unterhaltsam und anschaulich sich Mathe darstellen lässt. Das liegt vor allem daran, dass die Kuratoren das Thema weit gefasst und dabei alles vermieden haben, was auch nur entfernt an Mathearbeit erinnern könnte. Stattdessen geht es in den Geschichten, Versuchen, Mitmach-Stationen und Spielen darum, was Zahlen zum Beispiel mit dem alten Ägypten, mit Indien und Konstantinopel zu tun haben. Zur Einstimmung sind die Kinder dazu eingeladen, ein Boot zu besteigen, um dort in einer Hörstation von dem Seemann Hein und dem Schiffsjungen Pitt Wissenswertes über die einzelnen Reisestationen zu erfahren.

Um ihre Pyramiden zu erbauen, mussten die alten Ägypter einheitliche Maße haben. Ausgangspunkt für dieses wie auch für spätere Maßsysteme war der menschliche Körper mit Elle und Fuß. Es geht um die Methoden des Wiegens im alten Indien, ums Zählen und Umrechnen von Währungen in Konstantinopel, um mehr oder weniger Kniffliges, das man mit geraden und krummen Zahlen anstellen kann.

Das alles lässt sich allein erkunden, macht aber noch mehr Spaß, wenn man es gemeinsam mit Geschwistern oder Eltern tut. Seit seiner Eröffnung vor fünf Jahren haben etwa 100 000 Kinder die wechselnden Ausstellungen im Altonaer Kinderolymp erlebt. Daran wird wohl nicht einmal Mathe etwas ändern können, ganz im Gegenteil.

Zahlen-Reise. Mathe macht Spaß! Kinderolymp im Altonaer Museum: bis 2.9.2012, Di-So 10.00-17.00, Museumstraße 23 (Bhf. Altona), Eintritt 6,-/bis 17 Jahre frei