Hamburg. So viel Sommerloch war nie: Achtmal ist die "Tagesschau" in den Hamburger Quoten-Top-Ten vertreten. Zwar war die Woche mit Libyen- und Finanzkrise durchaus nachrichtenstark. Dennoch ist der "Tagesschau"-Overkill in den Quotencharts wohl eher Ausdruck des schwachen Fernsehprogramms am Ende der Sommerpause.

Ganze zwei Formate fallen aus dem Rahmen: Da ist zum einen der neue "Polizeiruf 110" mit Matthias Brandt als Polizeiinspektor Hanns von Meuffels. Die erste Folge "Cassandras Warnung" kam aus dem Stand auf 220 000 Zuschauer. So viel Zuspruch haben sonst nur sehr quotenstarke "Tatort"-Folgen. In Hamburg scheint es zudem besonders viele Matthias-Brandt-Verehrer zu geben. Der Marktanteil seines Debüts im "Polizeiruf 110" lag bei 40,6 Prozent. Bundesweit waren es "nur" 25,4 Prozent.

Zum anderen kam "Ein Abend mit Loriot", den das NDR-Fernsehen aus Anlass des Todes des Humoristen am Dienstag ins Programm nahm, als einzige Nicht-Nachrichtensendung in die Quoten-Top-Ten. Die Sendung, die zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr lief, sahen 110 000 Hamburger. Die ARD dagegen würdigte Loriot erst um 22.45 Uhr mit der Ausstrahlung seines Spielfilms "Pappa ante Portas". Das war wohl auch quotentechnisch ein Fehler: Die Serien "Das Glück der Erde" und "In aller Freundschaft", die man im Ersten partout nicht absetzen wollte und die vor Loriot liefen, kamen jedenfalls nicht in die Quotencharts.