Im Abaton hat Tonali 10 Premiere, die Doku über den Hamburger Wettbewerb für Spitzennachwuchs

Abaton. So jung der Hamburger Wettbewerb "Tonali" für musikalischen Spitzennachwuchs mit Wohnsitz in Deutschland in mehrerer Hinsicht ist, so gewieft sorgen die Gründer Amadeus Templeton und Boris Matchin für dessen multimediale Nachbereitung. Erst gab es ein Fotobuch, am Sonnabend erlebt nun im Abaton der einstündige Dokumentarfilm "Tonali 10" über den ersten Wettbewerb seine Premiere.

Im Sommer 2010 war unter zwölf Teilnehmern in einem dreistufigen Auswahlverfahren die Geigerin Christina Brabetz, damals 16, als Gewinnerin ausgezeichnet und mit 10 000 Euro Preisgeld belohnt worden.

Der junge Filmemacher Delmar Mavignier hat die Finalisten des Wettbewerbs von ihrem Eintreffen in Hamburg bis zu ihrem Ausscheiden oder Weiterkommen begleitet. Man lernt ehrgeizige und zugleich empfindliche Künstlernaturen kennen, die sich der Musik und dem, was sie auf dem Niveau verlangt, längst rückhaltlos verschrieben haben. Die Nervosität der jungen Musiker zwischen 16 und 21 Jahren ist mit Händen zu greifen. Auch das Publikum, das das Finale in der Laeiszhalle erleben soll, spielt eine wichtige Rolle. Nach dem erklärten Willen der Initiatoren sind es vor allem Schüler, von denen sich manche schwer beeindruckt zeigen, dass Gleichaltrige sich so intensiv mit klassischer Musik beschäftigen.

Mavignier wählte manch gewöhnungsbedürftige Kameraperspektive und rückte den Musikern oft bis zur verschwitzten Stirn auf die Pelle. Überhaupt ist Distanz zum Gegenstand nicht die größte Stärke des Films. Doch das Finale ist spannungsvoll geschnitten, und wie sich die Endrunden-Geiger ins Zeug legen, das zeigt ihren Ausnahmecharakter. Christina Brabetz und Jakob Encke spielen zur Premiere.

Tonali 10 Kinopremiere Sa 27.8., 17.00 Abaton (Metrobus 4, 5) Allendeplatz 1, Kartenreservierung (6,50, erm. 5,50) unter T. 41 320 320