“Cowboys & Aliens“ ist ein Science-fiction-Western, amüsant, aber ohne Klamauk - und beim abschließenden Showdown kommt auch die Action nicht zu kurz.

Auf die Idee hätte eigentlich auch schon früher mal jemand kommen können! "Cowboys & Aliens", der Titel des neuen Films von Jon Favreau ("Iron Man 1 + 2"), umschreibt jedenfalls kurz und knapp, worum's geht: Dies ist ein Cowboy-Film, in dem nicht nur Apachen, sondern auch Außerirdische auftauchen.

Und wer gerne Western schaut, wird hier manches liebevoll dargebrachte Klischee wiederfinden, vom ängstlichen Kaufmann mit kleiner Nickelbrille über den aufrechten Sheriff bis zum verdorbenen Jungspund, der betrunken alles kurz und klein schießt, aber ansonsten nichts auf der Pfanne hat. Natürlich gibt es auch den einsamen, wortkargen Fremden ohne Vergangenheit - so, wie ihn Clint Eastwood oft gespielt hat. Hier ist es Daniel Craig, der gleich in der ersten Szene des Films mitten in der Pampa aufwacht, eine riesige metallene Armspange am Handgelenk, ohne Erinnerung. Die Bewohner von Absolution, des nächstgrößeren Kaffs, mögen allerdings keine Fremden. Und nun kommt Harrison Ford alias Colonel Dolarhyde, der stinkreiche Viehbaron und heimliche Herrscher der Stadt (noch so ein beliebtes Westernmotiv), ins Spiel.

Dolarhyde hat schlechte Laune: Sein Sohn (Paul Dano), der bereits erwähnte Jungspund, wurde wie von Geisterhand in ein fliegendes Ungetüm gezogen, seine Kühe liegen mit mysteriösen Verbrennungen tot auf der Weide. Und plötzlich hängt der Himmel voller Flugobjekte, die nicht nur Bomben abwerfen, sondern auch die Bewohner von Absolution wie ein Staubsauger einsammeln. Jetzt kann nur noch einer helfen: der maulfaule Fremde ...

Um Missverständnissen vorzubeugen: Dies ist weder eine Satire noch eine Komödie. Favreau nimmt sein Genre-Mix durchaus ernst und verzichtet auf Klamauk und Übertreibungen. Dabei verbindet er geschickt die Motive des Westerns mit denen des Science-Fiction-Films. Ein Großteil des Vergnügens beim Zuschauen liegt darin, diese Motive aufzudecken und in einen neuen, ungewöhnlichen Zusammenhang zu stellen. Das bedeutet nicht, dass es nicht auch viel zu lachen gäbe. Köstlich, wie Harrison Ford in Indiana-Jones-Manier und Daniel Craig à la 007 den Außerirdischen Saures geben. Und beim abschließenden Showdown kommt auch die Action nicht zu kurz.

Bewertung: empfehlenswert

Cowboys & Aliens USA 2011, 118 Min., ab 16 J., R: Jon Favreau, D: Daniel Craig, Harrison Ford, Olivia Wilde, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa-Filmstudios, Streit's (OF), UCI Mundsburg/Othmarschen-Park/Smart-City; www.cowboysandaliensintl.com/intl/de/