Hamburg. Mit "It's Magic" von Stevie Wonder gab das Alvin Ailey American Dance Theater die Parole aus für seinen frenetisch in der Staatsoper bejubelten Tanzabend. Die Compagnie entfaltete in den vier Choreografien allen (erotischen) Zauber der Perfektion und Schönheit der Körper. Wie das Publikum in einem Rockkonzert jeden Song beklatscht, feierte es hier unermüdlich jede einzelne Tanznummer.

Zum Auftakt heizte "Love Stories" gleich die Stimmung an. Der mitreißend hingelegte Mix aus Modern Dance und Hip-Hop ist eine vor Energie sprühende Liebeserklärung an den Tanz und die Lust am Tanzen. Beides bringt Licht und Freude ins Leben, lautet die von den Zuschauern begrüßte Botschaft.

Choreografisch brillant sind drei Solonummern: Der Japaner Kanji Segawa tanzte "Takademe" in Robert Battles Paraphrase des nordindischen Kathak-Tanzes. Der neue Direktor der Compagnie übertrug die Gestensprache der Hand-Mudras auf den ganzen Körper, den Segawa humoristisch und virtuos in Zappeln, Zucken und Springen explodieren ließ. Antonio Douthits meditatives, sich Gott und Tod anvertrauendes Sterbegebet "I Wanna Be Ready" in Aileys "Revelations" erweist sich als wundervoll klares, schlichtes Gegenstück zu Martha Grahams "Lamention". Und das "Sünder"-Solo in den Fegefeuer-Flammen übertrug Ailey drei Tänzern, um die rasend schnelle, von Angst gepeitschte Folge aus Drehungen und Sprüngen zu meistern.

Ebenfalls virile Kraft demonstrieren sechs Athleten, diesmal in aparten Seidenröcken, beim Jagd-Ritual "The Hunt". Eine filmische Hommage für Ailey und der Modern-Dance-Klassiker "Revelations" rundeten die attraktive Power-Tanz-Show ab.

Ailey American Dance Theater bis 28.8., Staatsoper, Karten an allen Hamburger-Abendblatt-Ticket-Shops und unter der Abendblatt-Ticket-Hotline T. 040/30 30 98 98; www.bb-promotion.de