Qualität rechnet sich nicht. Jedenfalls nicht grundsätzlich. Wenn das jemand weiß, dann Regisseur Abel Ferrara. Der Mann hat ohne Ende großartige Filme gedreht, existenzielle Meisterwerke der Düsternis, und muss doch immer noch um jede neue Finanzierung kämpfen. Dabei hätte er schon für seinen "King Of New York" eine ewige Carte blanche verdient.

1989, das war das Jahr, als Hip-Hop explodierte. Public Enemy! Ice-T! Boogie Down Productions! Und den härtesten aller Rapper hatte Ferrara in seinem Film: Schooly D, der sein furchterregendes "Am I Black Enough For You?" rausknurrte. In einem New York der Drogengangs, der exzessiven Koks- und Sexpartys, des Hedonismus und der Selbstjustiz. Ein wilder, gewalttätiger Film, gewiss, aber auch eine Meditation über den schmalen Grat zwischen Gut und Böse. Mit einem Christopher Walken als Drogenboss Frank White, dem man nicht im Dunkeln begegnen möchte. Und im Hellen auch nicht.

King Of New York 106 Minuten, ab 18 Jahren