Hamburg. Der Holocaust-Forscher Arno Lustiger stellt am 13. September beim Hamburger Abendblatt in der Axel-Springer-Passage sein neues Buch "Rettungswiderstand" (Wallstein Verlag, 29,90 Euro) vor. Er hat darin Geschichten von Menschen gesammelt, die während der Judenverfolgungen im Dritten Reich in Deutschland und in den deutsch besetzten Ländern Europas Juden gerettet haben.

Lustiger, der das Getto seiner polnischen Heimatstadt Bedzin und mehrere KZ überlebt hat, greift nach seinen Forschungen zum Widerstand der Juden gegen die Vernichtungsaktionen der Nazis mit dem Rettungswiderstand ein weiteres Thema auf, das in der historischen Forschung bisher weitgehend unbeachtet blieb. Das könne, meint der Autor, daran gelegen haben, dass jede dieser Rettungsaktionen vorführt, dass es selbst in Zeiten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Handlungsspielräume gegeben hat. Er weist darauf hin, dass alle, die diese Rettungsversuche verschweigen, eine wichtige moralische Komponente aus dem gesellschaftlichen Diskurs entfernen.

Die Geschichten, die er vorstellt, vereinen Hausangestellte, Wehrmachtsangehörige, Industrielle, ganz einfache Nachbarn, Geistliche, Gruppen wie die Frauen der Berliner Rosenstraße, den Bruder von Hermann Göring, einen bekannten Radrennfahrer aus Italien, aber auch ganze Gemeinden in den Niederlanden, in Frankreich oder Griechenland.

Sein neues Buch präsentiert Arno Lustiger in Hamburg mit seinem Freund, dem Liedermacher und Schriftsteller Wolf Biermann.

Arno Lustiger liest aus seinem neuen Buch "Rettungswiderstand". Mit Wolf Biermann, Moderation: Hans-Juergen Fink. Di, 13.9., 19.00, Axel-Springer-Passage (Eingang Caffamacherreihe 3, U Gänsemarkt). Eintritt: 8.-