Lichthof. Orest befindet sich auf der Flucht. Er hat seine Mutter Klytemnästra getötet und gelangt, gehetzt von den Furien, auf die Halbinsel Tauris, wo Thoas regiert. Der Herrscher duldet keine Fremden in seinem Reich und macht die Grenzen dicht - ähnlich wie heute die "Festung Europa". Orest wird gefangen und soll geopfert werden.

Regisseur Paul-Georg Dittrich holt den griechischen Mythos um den Muttermörder und seine Schwester Iphigenie in Händels fast unbekannter Oper "Orest" in die Gegenwart. Er hat mit dem Konzept zu seiner modern instrumentierten Szenen-Collage "Orest reloaded" den Start-off-Wettbewerb von Lichthof-Theater und Hamburgischer Kulturstiftung gewonnen.

Die Sopranistin Andrea Chudak singt die Partie der Iphigenie, der Bassist Tobias Oliver Hagge den Thoas. Die Titeltrolle übernimmt der Schauspieler Kai Meyer. Der musikalische Leiter Hannes Zerbe bearbeitete Händels aus vielen seiner Opernhits gesampelte Partitur für Klavier, Synthesizer, Flöte, Klarinette und Saxofon. Händel ist neu zu hören, der Orest-Stoff aus heutiger Perspektive zu sehen.

Orest reloaded heute 20.15, Lichthof-Theater (S Bahrenfeld), Mendelssohnstraße 15, Karten zu 15,-/erm.10,- unter T. 85 50 08 40; www.lichthof-hamburg.de