Der Netznavigator führt heute zur englischsprachigen Website “My Name Is Me“

World Wide Web. Die Debatte über das Für und Wider einer Klarnamenpflicht im Internet ist in vollem Gange, im Netz selbst und auch außerhalb. Sollen die Nutzer dazu gezwungen werden, sämtliche Online-Beiträge unter ihrem realen Namen zu veröffentlichen? So lautet die Frage - und Argumente, Plattitüden und persönliche Beleidigungen werden mit Verve ausgetauscht. Abseits dieser zunehmend emotional geführten Diskussion regt sich friedlicher Widerstand gegen die Pläne zur Offenlegung aller realen und alternativen Identitäten.

Auf der englischsprachigen Plattform "My Name Is Me" erklären Menschen, warum sie online unter einem Pseudonym auftreten. Darunter sind Missbrauchsopfer, politische Aktivisten und Künstler, Akademiker und Schriftsteller. Sei es aus Angst vor Repressalien, vor der Offenlegung privater Angelegenheiten im beruflichen Umfeld oder schlicht, weil sie einen klaren Trennstrich zwischen ihrem Online-Leben und dem in der Realität ziehen möchten: Die Argumente sind mindestens genauso vielfältig wie die Menschen, die sie vorbringen.

Die Autorin Violet Blue erklärt die Schutzfunktion von Pseudonymen für Frauen, für Menschen mit alternativen sexuellen Identitäten und für Minderheiten. Der Finne Jarno Alastalo beschreibt wiederum, dass viele der Nutzer seines Diskussionsforums in sehr kleinen und dörflichen Gemeinden leben. Dort kennt jeder jeden, weiß viel mehr über seine Nachbarn, als es etwa in der Großstadt der Fall ist. Doch nicht jeder muss schließlich auch alles über alle wissen.

Keine Identitätskrise: my.nameis.me