"Wir starren herablassend auf das Programm und übergehen die Intensität dieser Musik als Struktur, vor deren Reichtum unsere zeitgenössischen Klangfarbeningenieure alt aussehen", sagt der zeitgenössische Komponist Helmut Lachenmann über "Eine Alpensinfonie" (1915) von Richard Strauss. Der berühmten sinfonischen Dichtung für großes Orchester liegt das Programm einer Bergbesteigung zugrunde, und vielleicht ist es ganz gut, wenn man es als hanseatischer Flachlandtiroler mit den Bergen eh nicht so hat - es schärft den Blick auf den Reichtum der Musik jenseits idyllisch-bedrohlicher Naturerfahrung.

Ehe das Schleswig-Holstein Festival Orchester sich bei seinem Hamburg-Auftritt am 13.8. mit diesem Werk auf sich selbst besinnt, begleitet es die Mezzosopranistin Waltraud Meier bei den "Vier letzten Liedern", dem bedeutenden Spätwerk von Richard Strauss (1948). Der Titel des Abends, "Im Zauberkreis der Nacht", entstammt dem dritten der vier Lieder auf ein Gedicht Hermann Hesses. Das Festivalorchester leitet Lawrence Foster.

Waltraud Meier und SH Festival Orchester Sa 13.8., 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Tickets zu 10,- bis 68,- unter T. 0431/23 70 70; www.shmf.de